(Kopie der e-mail an die FU-Informatik-Studenten)

Die FU-Fighters haben beim diesjährigen RoboCup den vierten Platz in der Liga der großen Roboter (middle-size) erobern können. Im Spiel um den dritten Platz unterlag unser Team 2 zu 1 gegen Team Eigen, von der Universität Keio. In der Liga der kleinen Roboter sind wir unglücklich im Viertelfinale nach einem golden goal in der Verlängerung eines Spiels, den wir eigentlich offensiv dominiert haben, ausgeschieden.

Unser middle-size Team hatte in den ersten beiden Turniertagen einen fulminanten Start hingelegt. Wir haben alle Spiele gewonnen, wir haben auch die beiden Teams deutlich geschlagen, die später Platz 2 und 3 gewonnen haben (mit jeweils 5 zu 1 und 4 zu 2). Ab Freitag haben unsere Roboter aber die Dauerstöße gegen 20 und sogar 30 Kg schwere Maschinen nicht mehr standhalten können. Mit beschädigten Motoren und Rahmen konnten sich unsere zarten Roboter (10 Kg) nur noch, wie in einer früheren e-mail beschrieben, mühsam und mit letzter Kraft im Feld bewegen. Mit dem Ergebnis können wir aber zufrieden sein, da der vierte Platz bei einem Feld von 32 Universitäten (in 24 Teams zusammengefasst) ein sehr gutes Ergebnis darstellt.

Den FU-Fighters war, ähnlich wie Achilles, ein kurzes aber ruhmreiches Leben beschieden. Wie bereits im April angekündigt, war RoboCup 2006 unser letztes Turnier. In den letzten acht Jahren haben wir immer, ohne Ausnahme, bis zum letzten Tag des Turniers gespielt. Wir haben zweimal den vierten Platz gewonnen, fünfmal die europäische Meisterschaft, wir wurden viermal Vizeweltmeister und zweimal Weltmeister. Die Berliner TAZ schrieb einmal über die "legendären FU-Fighters".

Ich bedanke mich bei all unseren Teammitglieder. Sie haben in den letzten acht Jahren gezeigt, dass die FU Berlin auf dem Feld der Robotik mit den Besten der Welt konkurrieren kann. Sie haben den Namen der FU Berlin in der ganzen Welt würdig vertreten: Stockholm 1999, Amsterdam 2000, Melbourne 2000, Seattle 2001, Fukuoka 2002, Padova 2003, Lissabon 2004, Osaka 2005 und Bremen 2006.

Wir blicken also mit Stolz auf diese letzten acht Jahren zurück, mit Wehmut weil wir aufhören, aber mit Zuversicht, dass neue Projekte uns weiterhin zur weltspitzen Forschung auftreiben werden.

Mit Friedrich Schiller, wieder in Bezug auf Achilles, lass uns nur zuletzt sagen:

   Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle, 
   Dass das Schöne vergeht

Raul Rojas für die FU-Fighters

Jannes Arnold, Felix Franke, Ketill Gunnarsson, Barbara Haupt, Bastian Hecht, Martin Klein, Ioannis Kyrykos, Hamid Moballegh, Mojgan Mohajer, Fabian Ruff, Bettina Selig, Mark Simon, Oliver Tenchio, Bastian Venthur, Miao Wang, Fabian Wiesel, Artem Petakov, Achim Liers